3 einfache Übungen um dich leichter und freier zu fühlen

In diesem Artikel lernst du, wie du Yoga dazu nutzen kannst um die Kunst des Loslassens zu erlernen. Meiner Meinung nach ist uns Menschen das Loslassen nicht in die Wiege gelegt worden.  Es fällt uns meist sogar ziemlich schwer Situationen, Emotionen und vor allem lieb gewonnene Menschen loszulassen. Für unser seelisches Wohl ist es jedoch besonders wichtig, dass wir die Fähigkeit loszulassen stärken um uns damit von unnötigem seelischen Ballast zu befreien. In meinem Artikel Dein Weg zu emotionaler Freiheit (5 Schritte) bin ich bereits darauf eingegangen wie Loslassen in unmittelbarer Verbindung mit Akzeptanz steht.

Nur wie kann Yoga dabei helfen?

Aus persönlicher Erfahrung kann ich dir sagen, dass Yoga und die Meditation mir sehr dabei geholfen haben schmerzhafte Ereignisse und Gefühle loszulassen und mein inneres Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit zu stärken. Da wir im Yoga eine ganzheitliche Sicht auf den Menschen einnehmen, ist es ganz logisch, dass nicht nur unsere Gefühle Einfluss auf unseren Körper haben, sondern auch unser Körper Einfluss auf unsere Gefühle. Wenn Emotionen wie zum Beispiel Angst Verspannungen im Körper auslösen können, dann muss es auch möglich sein durch Entspannung im Körper Emotionen wie Angst auflösen zu können. Mein Fokus in der Yoga Praxis gilt daher immer den Emotionen, Gedanken und seelischen Blockaden, die mithilfe von Yogaübungen und Meditation ausgeglichen werden sollen. Denn in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist.

3 einfache Übungen zum Loslassen

 
Herzöffnung

Für diese Übung benötigst du ein Yogakissen/ Bolster oder alternativ eine weiche Erhöhung, zum Beispiel einen Stapel Bücher mit einer dicken Decke darüber. Platziere diese Erhöhung so auf deiner Yogamatte, dass du dich mit dem Rücken und dem Kopf entspannt darauf legen kannst. Dein Gesäß sollte dabei am Boden aufliegen. Die Beine kannst du entweder ausstrecken, oder bei Beschwerden im unteren Rücken angewinkelt aufstellen. Alternativ kannst du deine Fußsohlen aneinander legen und deine Knie nach außen fallen lassen. Zur Unterstützung kannst du auch hier Erhöhungen unter deine Knie legen, um deine Beine auch wirklich entspannen zu können.

Probiere hier gerne ein bisschen herum, bis du eine angenehme Liegeposition für dich gefunden hast. Nun breite deine Arme im rechten Winkel zu deinem Körper rechts und links aus und lege deine Handrücken auf den Boden. Es geht nun darum deine Schultern zu entspannen und sie Richtung Boden sinken zu lassen. Dabei wirst du spüren, wie dein Brustmuskel langsam in die Dehnung kommt. Versuche tiefe bewusste Atemzüge zu nehmen und die Dehnung deines Brustmuskels wahrzunehmen. Vielleicht hast du das Gefühl, dass eine ungewohnte Weite in deinem Brustraum entsteht. Lenke deine Aufmerksamkeit mit jedem Atemzug auf den Raum, der in deiner Brust entsteht.

Dein Herzchakra wird dadurch aktiviert und mit der Spannung, die sich im Brustraum durch die Dehnung löst, kannst du wunderbar den Zustand des körperlichen Loslassens erfahren. Wenn du dir dabei vorstellst, wie sich auch beengende Emotionen oder Gedanken durch die Dehnung lösen, kannst du mithilfe der körperlichen Entspannung und Dehnung auch deine Psyche etwas entspannen und deinen inneren Raum erweitern.

Kundalini Meditation – Pittra Kriya

Vor einigen Jahren habe ich eine wundervolle Technik aus dem Kundalini Yoga kennengelernt. Es ist eine Meditation mit geöffneten Augen und sanfter Bewegung, die in Indien praktiziert wird, um Trauer und Gefühle von Verlust hinter sich zu lassen. Am effektivsten ist die Übung, wenn sie in einem Fluss durchgeführt wird. Das fließende Wasser symbolisiert sehr schön den Fluss unseres Lebens und die Unmöglichkeit den Fluss des Lebens (durch Festhalten) aufzuhalten. Manche Yogis empfehlen auch eine Badewanne, ich persönlich finde jedoch die fließende Komponente hilfreicher. Solltest du keine Möglichkeit haben diese Übung in fließendem Gewässer durchzuführen, dann empfehle ich dir dich selbst in einem Fluss vorzustellen.

Nehme zuerst eine entspannte Haltung ein. Das kann sitzend auf dem Boden, auf einem Stuhl oder aber in irgendeiner Form in einem kleinen Bachlauf sein. Lege deine linke Hand auf Höhe deines Herzens auf deine Brust. Halte deine rechte Hand ganz entspannt wie eine Schale vor dich. Dein Blick ist auf deine Nasenspitze gerichtet. Bringe nun deine rechte Hand vorbei an deinem rechten Ohr über deine Schulter nach hinten, so als würdest du Wasser von vorne über deine Schulter nach hinten schöpfen. Du kannst dir vorstellen, wie du deine Sorgen hinter dich bringst. Das Wasser (real oder in deiner Vorstellung) symbolisiert deine Gedanken und Emotionen. Indem du die Bewegung mehrfach wiederholst, kannst du dir vorstellen, wie du alle Sorgen hinter dich schöpfst.

Wiederhole die Bewegung ca. 10 Minuten lang gleichmäßig und entspannt. Zum Schluss bringst du deinen Arm wieder über deine rechte Schulter, diesmal so weit wie möglich und hältst dabei 15 Sekunden lang den Atem an. Mit der Ausatmung bringst du deine rechte Hand wieder vor deinen Körper. Diesen Abschluss wiederholst du noch zweimal. Achtung: Solltest du beim langen Anhalten des Atems Probleme haben oder grundsätzlich zu Panik neigen, dann halte den Atem nur so lange an, wie es sich für dich gut anfühlt. Mithilfe dieser Übung kann man wunderbar das Loslassen üben. Die Erfahrung diese Übung in einem kleinen Bachlauf inmitten der Natur durchzuführen ist unbeschreiblich und kann sehr heilsam sein. Probiere es doch einfach mal aus.

Dynamische Streckung

Mit dieser simplen Yogaübung kannst du in einen schönen Flow-Zustand kommen, der dabei helfen kann das Loslassen zu üben und sich wieder im Lebensfluss zu fühlen. Du dehnst dabei ganz sanft deinen Körper und in Verbindung mit deiner Atmung kannst du dich selbst wieder besser wahrnehmen. Stelle dich hierfür aufrecht auf den Boden oder deine Yogamatte. Deine Füße haben dabei eine Fußbreite Abstand voneinander. Deine Arme hängen ganz locker neben deinem Körper, die Handflächen zum Körper hin gerichtet.

Nehme zuallererst einen tiefen Atemzug. Mit der nächsten Einatmung bringst du langsam deine Arme gestreckt nach vorne und nach oben und beginnst gleichzeitig deine Fersen vom Boden abzuheben. Wenn deine Arme gestreckt nach oben zeigen, solltest du auf deinen Zehenspitzen angekommen sein. Mit der Ausatmung senkst du deine Arme gestreckt langsam über die Seiten ab und bringst im gleichen Tempo deine Fersen wieder zu Boden. Mit der nächsten Einatmung beginnst du wieder mit dem Anheben deiner Arme und Fersen.

Wiederhole diesen Flow mit deiner Atmung für mindestens 5 Minuten. Mit der Einatmung streckst du dich und mit der Ausatmung entspannst du dich wieder. Diese Übung symbolisiert wunderbar den Zustand von Festhalten und Loslassen und macht besonders das Gefühl des Loslassens physisch erlebbar. Praktiziere diese Übung wann immer du deinen Geist zur Ruhe bringen möchtest.

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